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Digitalisierung und Mobility in der Produktion

Zurzeit sind Digitalisierungs-Strategien einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren produzierender Unternehmen und entscheiden über deren Zukunft. Diesen Ansatz verfolgt die Isabellenhütte Heusler seit Jahren konsequent, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Dabei steht die Optimierung von Prozessen und Abläufen klar im Vordergrund. Ein ganzheitliche, modulare IT-Strategie mit einer Industrie-4.0-Plattform vom Membrain ist Basis für mehr Produktivität.

Die Isabellenhütte, ein Familienunternehmen mit erster urkundlicher Erwähnung im Jahr 1428, gehört zu den ältesten Industrieunternehmen in Deutschland. Mit dem Hauptsitz im mittelhessischen Dillenburg zählt sie heute zu den weltweit führenden Herstellern niederohmiger Präzisions- und Leistungswiderstände, von Sensormodulen für die Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie sowie von Widerstands- und Thermolegierungen. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Dillenburg. Neben
dem Hauptfirmensitz ist die Isabellenhütte mit drei internationalen Vertriebs-Standorten sowie Distributoren in mehr als 60 Ländern vertreten. Dort finden alle Fertigungsschritte von der Gießerei, über die Drahtzieherei bis hin zur Bauelemente- und Messmodulfertigung sowie Endprüfung und Verpackung statt.

Dank Digitalisierung fit für die Zukunft 
Seit der SAP-Einführung 2016 hat das Unternehmen digitale Prozesse in diversen Unternehmensbereichen Schritt für Schritt etabliert und dank der Industrie-4.0-Plattform Membrain-IoT Prozesse in der Logistik und Produktion kontinuierlich optimiert. „Die Umsetzung digitalisierter Abläufe ist ein kontinuierlicher Prozess“, so Joachim Heilig, IT-Leiter der Isabellenhütte. „Speziell in der Produktion und der Logistik haben wir unsere Prozesse laufend weiterentwickelt und, wo möglich, digitalisiert. Heute stehen wir kurz vor dem weltweiten Roll-out von SAP mit den mobilen Lösungen von Membrain.“ Mit der SAP (ERP)-Einführung wurden die klassischen Unternehmensbereiche Vertrieb, Finanzen und Controlling digitalisiert. Gleichzeitig erfolgte die Inbetriebnahme der beiden eigenständigen MES-Systeme. „Ziel der SAP-Einführung war ein einheitliches und durchgängiges System, mit dem wir Transparenz in der Logistik und im Rechnungswesen schaffen sowie Echtzeit Buchungsabläufe im Shopfloor ermöglichen“, so Heilig.

Transparenz und Informationen in Echtzeit
Vor allem in der Logistik waren einige Herausforderungen zu meistern. „In diesem Bereich ist es besonders wichtig, schnell und immer live vor Ort buchen zu können. SAP bietet hierfür im Standard leider nur unzureichende Unterstützung“, ergänzt Heilig. „Hier kam auf Empfehlung unseres Einführungspartners die Membrain-Lösung ins Spiel.“ Im Logistikbereich gibt es Besonderheiten, da er chargengetrieben einer komplexen Logik folgt. So werden beispielsweise die Chargen und auch deren Label nicht in SAP gebildet, sondern von diversen Subsystemen, die jeweils einen bestimmten Prozess abbilden. Die so gebildeten Chargen sprengen den von SAP vorgegebenen Rahmen von zehn Stellen – sie sind üblicherweise 20- bis 30-stellig. Bevor SAP zum Einsatz kam, gab es für das Handling dieser Chargen selbstprogrammierte Lösungen. Diese Subsysteme wurden auch für die Erzeugung sogenannter Vorverpackungen der kundenspezifisch gefertigten Drahtspulen im Legierungsbereich verwendet.

Seit der SAP-Einführung übernimmt die Membrain-Lösung diese verantwortungsvolle Aufgabe. Die Abbildung dafür erfolgt über die Chargen-Klassifizierung. „Für diese Prozesse suchten wir eine neue, mobile Lösung, um durch Scannen der Etiketten von diesen extern erzeugten Chargen auf die SAP-Chargen und somit die Buchung zurückschließen zu können. Mit der Membrain-Lösung konnten wir unsere etablierten Kennzeichnungen im Shopfloor direkt weiterverwenden“, sagt Heilig. Ebenfalls wird die
Inventur bei der Isabellenhütte lückenlos digital durchgeführt. „Die SAP-Standard-Inventur ist, wie allgemein bekannt, auf
Papier und Listen gestützt“, sagt Heilig. „Mit der Membrain-Lösung erfolgte die Inventur bei uns von Anfang an komplett
papierlos.“ Die Mitarbeiter erfassen den entsprechenden Posten per Scan und geben die Menge ein, die direkt in SAP übertragen wird. Um mögliche Eingabefehler zu reduzieren, sind die Mengenangaben bei bestimmten Posten im entsprechenden Feld der App festgesetzt, sodass sie nicht geändert werden können. „Unsere Spulen haben beispielsweise immer eine sehr große, fixe Menge Widerstände, die unmöglich zu zählen ist. Durch die Funktion in der App, diese Mengenangabe festzusetzen, haben wir die Gefahr eines Eingabefehlers und somit einer fehlerhaften Inventur mit anschließender Bestandsabweichung eliminiert“, sagt Heilig.

Außerdem bietet die mobile Inventurlösung die Möglichkeit, nach Zählende Inventurabweichungen festzustellen oder Anmerkungen zu ergänzen. So können zum Beispiel Informationen wie „Material auf Lagerlatz 1 statt auf 2 gefunden“ nachträglich im Inventurmonitor noch bearbeitet oder korrigiert werden. Die anschließende Buchung im führenden SAP-System wird dann aus dem Membrain-Monitor heraus angestoßen. Die Arbeit mit dem Membrain-Inventurmonitor ist ein großer Vorteil, da sich im SAP-Standard nach aktivierter Inventur keine Änderungen vornehmen lassen. Die Isabellenhütte verfolgt das Ziel, Prozesse in der Logistik und Produktion digital und automatisiert umzusetzen. Im Logistik-Bereich arbeiten alle Mitarbeiter mit enormen Zeitersparnis und Effizienz in den Arbeitsabläufen führt. Außerdem haben wir nun auch die Möglichkeit, eine dokument- und geräteabhängige Druckausgabesteuerung durchzuführen, was im SAP schwierig umzusetzen ist.“ So werden beispielsweise Packlisten auf einem anderen Drucker erzeugt als der Lieferschein oder die Etiketten, die auf einem speziellen Zebra-Drucker ausgedruckt werden. In der Administration lässt sich definieren, auf welchem Drucker die Ausgaben erfolgen sollen.
Derzeit arbeiten Joachim Heilig und sein Team daran, den kompletten Wareneingangsprozess mit einem Scan abzubilden. „Dafür wird ein VDA-konformes Label vom Lieferanten eingesetzt. Die App ermittelt mit nur einem Scan die Bestellung und bucht auf dieser Basis den Wareneingang sowie eventuelle Entnahmen aus dem Lohnbeistellbestand“, erklärt Heilig. 

Industrie-Scannern oder -Tablets, Instandhalter verwenden einen etwas handlicheren mobilen Computer. Auch für die Verwendung von Checklisten kommen Tablets zum Einsatz. Alle Buchungen erfolgen live und in Echtzeit direkt ins führende SAP-System. Die gesamte Konfiguration, die Benutzerverwaltung sowie entsprechende Rechte werden direkt im SAP gepflegt.
Die Produktionsversorgung bei der Isabellenhütte ist nahezu komplett digitalisiert. Im SAP wird konfiguriert, welche Materialien an welchen Orten bereitgestellt werden sollen. Der Werker fordert das Material per App auf dem Scanner an. Im Hintergrund wird ein Transportauftrag erstellt, mit dem die Logistik die tatsächliche Produktionsversorgung durchführt; auch eine flexible zweistufige Versorgung wird möglich. Das Quittieren der Versorgung vor Ort erfolgt im Anschluss per Klick auf dem Scanner.

Komplexe Buchungsabläufe, die im SAP zeitaufwendig sind, können mobil prozessseitig verschlankt und vereinfacht werden, da sie mit wenigen Scans und Klicks durchführbar sind. „Buchungen direkt im SAP sind teilweise um ein Vielfaches aufwendiger“, so Heilig. „Dank Membrain haben wir die Komplexität im SAP erheblich reduziert, was zu einer enormen Zeitersparnis und Effizienz in den Arbeitsabläufen führt. Außerdem haben wir nun auch die Möglichkeit, eine dokument- und geräteabhängige Druckausgabesteuerung durchzuführen, was im SAP schwierig umzusetzen ist.“ So werden beispielsweise Packlisten auf einem anderen Drucker erzeugt als der Lieferschein oder die Etiketten, die auf einem speziellen Zebra-Drucker ausgedruckt werden. In der Administration lässt sich definieren, auf welchem Drucker die Ausgaben erfolgen sollen.
Derzeit arbeiten Joachim Heilig und sein Team daran, den kompletten Wareneingangsprozess mit einem Scan abzubilden. „Dafür wird ein VDA-konformes Label vom Lieferanten eingesetzt. Die App ermittelt mit nur einem Scan die Bestellung und bucht auf dieser Basis den Wareneingang sowie eventuelle Entnahmen aus dem Lohnbeistellbestand“, erklärt Heilig. 

Erfolgreiche Digitalisierung muss skalierbar sein
Zu Beginn der Digitalisierungsinitiative lag der Fokus auf den Bereichen Logistik und Produktionsversorgung. Aufgrund der
zunehmenden Wichtigkeit von Industrie 4.0 und Mobility-Themen wurde die Membrain-Lösung ebenfalls genutzt, um
mobile Prozesse in weitere Fachbereiche des Unternehmens zu bringen. Auch in produktionsfernen Bereichen wurde so die Digitalisierung vorangetrieben. Im Bereich Anlagenbuchhaltung wird nun das Anlagevermögen schnell und transaktionssicher per Scan inventarisiert und systemisch verbucht. Digitale Instandhaltungsprozesse garantieren ein einfaches Bearbeiten von Störungsmeldungen, Störungsbeseitigungen, Instandhaltungsaufträgen, Wartungsplänen, Checklisten-Wartungsplänen per App komplett papier- und reibungslos. Via Checklisten-App werden mittlerweile am Empfang die Besucherverwaltung sowie das Fuhrpark-Management papierlos abgebildet. Ebenfalls wird per mobiler Checkliste die Dokumentation für die Ladungssicherung
komfortabel durchgeführt.

Digitalisierung ist ein kontinuierlicher Prozess
Künftig werden weitere Projekte für eine ganzheitliche Digitalisierung in Angriff genommen. „Es kommen immer mehr Anfragen aus unterschiedlichen Fachabteilungen, die komplett auf die Papiererfassung verzichten und die Abläufe in ihre Workflows integrieren möchten. In Zukunft erwarten wir noch deutlich mehr solcher Anfragen. Mit der Industrie-4.0-Plattform von Membrain sind wir im Shopfloor für diese Anfragen bestens aufgestellt“, sagt Heilig.